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Nandi hatte heute eine super tolle Wasserzeit mit Nubia. Er war vorsichtig, hat toll mit Mirthe zusammen gearbeitet. was wir besonders klasse finden dieses Mal, Mirthe lässt ihm im Wasser mehr Freiraum. Wenn also Nubia über die Stange springen soll, muss erst allein voraus schwimmen, was er ohne Murren in einem Affenzahn tut.

Also alles super, wäre da nicht diese dusselige zeitliche Begrenzung der Wasserzeit. Da wurde es dann für uns Eltern aus der Ferne echt unangenehm. Nandi hat sich mit aller Kraft gegen das Herauskommen gewehrt. Teilweise hat er richtig böse geschrien, wie wir es von ihm zwar kennen aber selten hören. Das war für uns doch ein sehr doofes Gefühl ihn so zu erleben. Zu Dritt mussten sie ihn halten, damit er nicht wieder ins Wasser geht. Vor vier Jahren hätte er sich das nicht getraut. Mirthe hat aber sehr viel Geduld und hat mit minimaler Ansprache, denn er kennt ja den Ablauf, seinem Trotz keine Aufmerksamkeit geschenkt, denn dass würde sein Verhalten ja wieder bestätigen. Mirthes nonverbale Ansage war eindeutig: „Du weißt, dass es jetzt zum Duschen geht und es geht in der Zeit die du brauchst – ich habe alle Zeit der Welt aber ins Wasser geht es nicht mehr“ tatsächlich hat sich unser Pupertier nach etwa fünf Minuten in den Vierfüßlerstand bewegt, um aufzustehen. Nandi war ziemlich platt nach der Session.

Den Vormittag haben wir am Tugboatbay verbracht. Ca. 200m vom Strand entfernt liegt ein Schiffswrack in dem das Leben pulsiert. Direkt an dem Strand ankert ein Bohrschiff, so dass Nandi auch gut etwas zu staunen hatte.

Dieser Ort ist einfach unfassbar wundervoll. Aber seht selbst:

Evy hat mit ihren Händen gerieben und hatte auf einmal einen Schwarm Fische um ihre Hände. Das war schon gigantisch.

Was für ein Kontrast in dieser Überschrift! Aber das macht tatsächlich unseren heutigen Vormittag aus. Nandi hat nen fetten Hautausschlag von der Kombi Hitze, Sonnencreme, Sonne und Salzwasser. Wie der Zufall wollte, hatten wir heute Morgen eine Verabredung mit der Besitzerin des Resorts. Sie heisst Marit, lebt seit 25 Jahren auf Curaçao, betreibt das Spa und rettet nebenbei Vögel. Wir sind vor zwei Tagen ins Gespräch gekommen und sie hatte angeboten ihren Papgei mal mitzubringen, damit Nandi und Evy ihn kennenlernen können. So sind wir also heute Morgen zu unserem Vogeldate aufgebrochen.

Als wir ihr Nandis Ausschlag gezeigt haben meinte sie nur lapidar, dass sie heute Morgen auch so aussah. Nachdem Nandi und Evy den Papagei streicheln, füttern und sogar duschen durften, bekam ich eine Einweisung zur Herstellung einer Aloevera-Maske. Das Zeug wächst hier nämlich überall, aber man muss wissen, wie man es anwendet, sonst verwendet man den falschen Saft der Pflanze.

Nandi durfte sich jetzt mit iPad in sein klimatisiertes Schlafzimmer verkrümeln und nach der Therapieeinheit fahren wir in die klimatisierte Mall. Geht halt nicht anders!

Wenn sich bei einem nichtsprechenden Nandi über Wochen die Aufregung angesammelt hat, ist es eigentlich nicht verwunderlich, dass sich alles am ersten Tag mit geballter Wucht entlädt. Keine Aufmerksamkeitsspanne, keine bis wenig Kooperation mit seiner Therapeutin Mirthe und es reichte noch nicht mal zu einer Schwimmrunde mit Nubia, weil Nandi nur wollte, dass Nubia für ihn singt. Die Wasserzeit ist immer in zwei Blöcke aufgeteilt. Nach dem ersten Block hat er sich komplett verweigert aus dem Wasser zu kommen. Zu Dritt mussten sie ihn hinaushieven – natürlich unter lautstarkem Gemotze.

Mirthe hat es mit Humor getragen und unseren Ansatz für Nandi in den nächsten zwei Wochen gut erkannt. Zeigte die Therapiesituation doch sehr gut unsere tägliche Herausforderung, wie schwierig es ist, Nandi zum Mitarbeiten und zum Kooperieren zu bewegen. wir sind sehr gespannt auf die nächsten Tage und was passiert, wenn Nandi und Mirthe sich ein wenig kennengelernt haben.

Trotz der Heftigkeit seiner Reaktion sind wir so unfassbar glücklich und dankbar für all eure Hilfe und Unterstützung, dass Nandi ein weiteres Mal hier sein darf. Wir glauben fest daran, dass Mirthe einen guten Draht zu ihm finden wird und wir gestärkt nach Hause kommen werden.

Besonders toll fanden wir dann auch die Neuerungen im Geschwister Programm. Begleitet durch eine Psychologin, dürfen die Geschwister sich anvertrauen und austauschen. Evy hat auch Glück, es sind noch zwei weitere deutsche Mädels in ihrem Alter dabei.

Leider gibt es auch noch eine ziemlich doofe Sache. Nandi hatte nach der Therapie heute einen fetten Ausschlag im Gesicht. Haben jetzt erstmal alles abgewaschen auf einen weiteren Strandbesuch verzichtet und hoffen ganz doll, dass es nicht schlimmer wird. Drückt ihm die Daumen.

Hier ein paar eindrucksvolle Impressionen vom Tag. Ihr könnt euch sicher sein, dass zumindest wir Mädels wieder sehr nah am Wasser gebaut waren. 😉

Morgen ist es endlich soweit, die Spannung steigt. Nandis 3. Therapie startet dann mit Mirthe. Mirthe ist spezialisiert auf herausforderndes Verhalten. Bei ihr durften wir bereits vor vier Jahren einen tollen Vortrag hören, von dem wir lange profitiert haben. Was können wir Nandi in den zwei Wochen mitgeben, wenn sie die ganze Zeit mit ihm arbeitet?!

Wir halten euch auf dem Laufenden. (-:

Um die Wartezeit zu verkürzen, sind wir nach Willemstad gefahren. Nandi liebt die Brücke, welche mit Hilfe von Dieselmotoren zur Seite geschwenkt wird, wenn ein Schiff kommt. Punda (der bekannteste Stadtteil) war heute am Sonntag wie ausgestorben. Es gab noch nicht mal ein Eis, was wir Nandi versprochen hatten. Dafür ist die Brücke gefahren. Sehr zu Nandis Freude!

Richtig cool war die einheimische Art den Christopher Street Day zu begehen, mit Showeinlage auf der Emma-Bridge