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Ferdinands Reise zu den Delfinen

9. Tag: Wer ist hier der Boss?!

Unser kleiner Mann ist jetzt definitiv angekommen. Unter seiner schönen blonden Mähne zeigen sich die kleinen Teufelshörner, die den Ton angeben wollen. Nur hat er da die Rechnung ohne Matthias, seinen Therapeuten, gemacht. Völlig ohne Druck, nur mit ganz viel Geduld und Konsequenz lernt Ferdinand das Warten. Der Anreiz zu Papito ins Wasser gehen zu dürfen ist auch enorm groß. Im längeren Gespräch nach der Wasserzeit haben wir dann mit Matthias besprochen, wie wir Ferdinand helfen können, seinen Wuseldrang im Zaum zu halten. Über die letzten zwei Tage war es nämlich so, dass er nach seiner Therapiezeit am Vormittag den weiteren Tag über nur noch schwer zu bändigen war und nicht mit uns kooperiert hat. Das wird dann auch irgendwann gefährlich, wenn wir am Wasser sind oder im Straßenverkehr unterwegs sind und er einfach seine Ohren auf Durchzug geschaltet hat. Nach dem Gespräch ist uns allerdings aufgegangen, dass er nach zwei Stunden intensiver Arbeit und den wahnsinnigen Eindrücken bei Papito, vielleicht einfach nicht mehr kann. Den Tip von Matthias, ihn mit einem schwereren Rucksack unterwegs zu fordern, um ihn so „runterzuholen“ – Stichwort Tiefenwahrnehmung – haben wir sogleich ausprobiert und waren über das Ergebnis positiv überrascht. Nandi hat den Rucksack sogar eingefordert. Schließlich war da auch sein Talker drin.

Der Schwerpunkt seiner Therapie ist ganz klar die Warnehmung. Die Delfine üben einen so riesigen Reiz für Nandi aus, dass es für ihn wirklich Schwerstarbeit ist, sich in der Wasserpause auf seine Aufgabe zu konzentrieren. Total faszinierend ist dabei, dass er in nur drei Tagen die Abschiedskommandos für die Delfine nach Beendigung der Wasserzeit ohne Aufforderung als Erster anzeigt. Das ist für uns ein klares Anzeichen, dass die Aufnahmekurve ganz oben ist. Nach einigen Wasserübungen zeigt er aber auch immer seine Lieblingsgebärde: Hände reiben = MEHR.

Ansonsten haben wir heute einen Gemütlichen gemacht und den Tag am Pool ausklingen lassen.

Was uns echt noch beeindruckt hat, und total konträr zu unsere deutschen Erfahrung war, war unser Kontakt mit einem Waschsalon. Hiervon müssen wir einfach berichten. Klar haben wir nicht für drei Wochen Klamotten mitgeschleppt. Die Frage nach einem Waschsalon wurde von der Rezeption so beantwortet, dass am Caracasbaai eine Wäscherei sei und man die Sachen häufig noch am gleichen Tag zurück bekommt! Hm, da waren wir etwas verwirrt, wieso zurück bekommt, gibt es da keine Münzwaschmaschinen?! Nee, gab es nicht sondern nur ein Tresen mit netter Dame dahinter und einer Waage. Sie ermittelte dann 21 Antillen Gulden nach Gewicht unserer Wäsche ( zwei vollgestopfte Plastiktüten). Für die Leser, die gerad keinen Währungsrechner zur Hand haben, wir haben 8 Eur für das Waschen, Bügeln und Zusammenlegen unseres Wäscheberges bezahlt. Keine Ahnung wie das gehen soll, denn die Preise im Supermarkt sind mit unseren vergleichbar. Auf jeden Fall werden wir den Freitag vor unserer Rückreise, die einheimische Wirtschaft ankurbeln und unsere Wäsche waschen lassen. Ein kleines Weihnachtsgeschenk an uns, wenn wir am 25. wieder in Deutschland sind.

Die Bilder machen einen Ausflug abseits von Nandi. Wir freuen uns u.a. ein Detailportrait von Otto dem Gekko zu präsentieren. Evy sagt auf dem letzten Bild ihren neuen Lieblingstieren auf wiedersehen.

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