Von dieser Delfintherapie hat die ganze Familie etwas. Ferdinand „spielt“ nicht nur mit den Tieren. Vorher gibt es eine einstündige Trainingseinheit, bei der er bestimmte Aufgaben erfüllen muss. Diese Aufgaben richten sich nach den Therapiezielen, die wir als Eltern uns wünschen.
Es ist aber auch eine Familientherapie. Anhand unserer Ziele und familiären „Baustellen“ erfolgt ein Training auch am Dock in der Interaktion mit den Delfinen. Die Delfine werden dabei als Lob und Fokus eingesetzt um nachhaltig die Einheiten der vorherigen Therapiezeit zu vertiefen.
Wir haben uns auch dieses mal einige Therapieziele gesetzt. Natürlich können nicht alle auf einmal erfüllt werden. Vielmehr kümmern sich dann auch noch Psychologen und Verhaltenstherapeuten auch um die pflegenden Eltern (also uns) unsere Ziele im Alltag zu verwirklichen oder zu manifestieren.
Diese Ziele sind:
- Ferdinand soll den Unterschied zwischen lauter und leiser Aussprache lernen und auch umsetzen.
- Bei Angst soll er nicht durch Schreien sondern durch gezieltes Verhalten auf seine Unsicherheit aufmerksam machen (z.B. bei Wespen, bei Kastanienschalen, bei „Glibberbällen“).
- Wir möchten, dass er lernt zu warten. In Wartesituationen erzeugt er immer sehr starken Aufmerksamkeitsdrang, so dass der Fokus auch in solchen Situationen immer auf ihn gerichtet ist.
- Wir als Eltern möchten lernen, wie am besten mit ihm bei herausfordernden Verhalten umzugehen ist.
- Wir möchten an seiner Konzentrations- und Aufmerksamkeitsspanne arbeiten. Dabei soll die Fixation auf eine Aufgabe gelenkt werden. Bis auf Puzzle, Wasser und IPad kann seine Aufmerksamkeit nicht länger als 2 Minuten ohne unser Zutun gehalten werden.
- Wir möchten einen Weg finden, damit er uns vertraut und auf uns horcht – auch wenn es mal nicht nach seiner Nase geht. Dies ist vor allem bei kurzfristigen Planänderungen der Fall
- Wir möchten, dass er sich selbst und selbstständig mit Dingen beschäftigt. Damit ist hauptsächlich „spielen“ gemeint. Wir möchten, dass er spielend lern, Duplo-Türme baut, etc.
- Um bei einen Gesprächspartner zu gewinnen, spricht er ihn an. Wenn dieser nicht SOFORT reagiert, zieht er diesen am Kinn zu sich, auch wenn der andere gerade mit etwas anderem beschäftigt ist. Dieses „Kinnziehen“ möchten wir abschaffen.
- Wir möchten ihm die Möglichkeit geben, sich in einem gewissen Rahmen selbst zu beschäftigen. Dies muss er auch äußern. Die Art einer solchen Kommunikation soll geschaffen werden.
- Er muss lernen, sich zurück zu nehmen. Das er nicht immer die erste Geige spielt.
- Wir möchten, dass er zu Menschen mehr Distanz aufbaut. Seine Distanzlosigkeit ist manchmal für uns sehr fordernd und setzt bei uns eine ständige Aufmerksamkeit von Ferdinands Umgebung voraus. Beispiel: Jemand weint, dann möchte Ferdinand ihn umgehend trösten. Ist jemand anderer Hautfarbe, oder ebenfalls behindert, dann möchte Ferdinand sofort mit ihm in Kontakt treten (auch körperlich). Das verstehen aber nicht alle Menschen.
Das sind unsere bisherigen Wunschziele für eine Therapie. Wir halten euch auf dem Laufenden, wie wir diese umsetzen. Dann haben auch außenstehende eine Möglichkeit unsere Arbeit fortzuführen.